Deutsche Containerhäfen gemeinsam gegen Containerdiebstahl
29. Juli 2025 | Der Verein Bremer Spediteure sieht Stärkung der deutschen Containerhäfen. Die zunehmende Internetkriminalität und der Drogenschmuggel sind eine Bedrohung für die importierende Wirtschaft und die Spediteure. Immer wieder versuchen Kriminelle, Importcontainer von den Containerterminals ausgeliefert zu bekommen. Dafür ist bisher lediglich eine zum Beispiel vierstellige PIN-Nummer erforderlich, die bislang in der Regel per E-Mail oder telefonisch zwischen der Reederei, dem Spediteur und dem Lkw-Unternehmer weitergegeben wird. Dieses jahrzehntealte Verfahren ist aber mittlerweile zu missbrauchsanfällig geworden.
Ab dem 1. Oktober gibt es ein elektronisches Verfahren, das die unbefugte Abholung von Containern aus den Terminals wirksam verhindert. Die für die elektronische Hafenkommunikation verantwortlichen Systemhäuser dbh Logistics IT AG in Bremen und die DAKOSY GmbH in Hamburg haben gemeinsam ein Verfahren mit dem Namen „Secure Release Order“ entwickelt. Eine Freistellungreferenz für Importcontainer kann nur über das System vom Verfügungsberechtigten, zum Beispiel vom Spediteur, an einen Lkw-Unternehmer weitergegeben werden. Der Lkw-Unternehmer muss ebenfalls mit dem System arbeiten. Ein Missbrauch ist damit ab Oktober ausgeschlossen. Thorsten Dornia, der Vorsitzende des Branchenverbands Verein Bremer Spediteure, begrüßt ausdrücklich das neue Verfahren. „Damit werden die deutschen Häfen erheblich sicherer“. Dies sei ganz im Sinne der Spedition, denn schließlich seien es in der Regel die Spediteure, die den gesamten Importprozess von der Einreichung der Dokumente, der Besorgung der Containerfreistellung, der Zollabwicklung bis hin zur Beauftragung der Frachtführer organisieren.
Froh zeigt sich Dornia darüber, dass es für die deutschen Containerterminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven nicht drei unterschiedliche Systeme, sondern ein einheitliches Verfahren gibt. „Dass die dbh und DAKOSY die Security Release Order gemeinsam unter dem Dach von ‚German Ports‘ entwickelt haben, ist ein starkes Zeichen für die deutschen Hafenstandorte insgesamt.“
Quelle: Pressemitteilung / Verein Bremer Spediteure e.V.